Die Kolumban Partnerschafts-Charta

Am Freitag, 7. Juli, 17:00 Uhr, haben sich zahlreiche Vertretungen aus Irland, Frankreich, Italien und der Schweiz in der St. Galler Schutzengel-Kapelle zur Unterzeichnung der Kolumban Partnerschafts-Charta versammelt. Es waren Männer, Frauen, Präsidentinnen irischer, französicher und italienischer Kolumbansvereine, Bischöfe und Pilgernde auf dem Kolumbans-Erinnerungsweg, die mit ihrer Unterschrift die Kolumban Partnerschafts-Charta zur Urkunde erhoben. Mit verschiedenen Ansprachen, mit der Musik aus Irland, dem Gebrauch einer nachgebildeten Gallusglocke und schliesslich mit der Unterzeichnung der Charta war die Feier sehr gehaltvoll gestaltet.

Wolfgang Sieber ist Präsident des Vereins IG Kolumbansweg Schweiz. Er begrüsste die zahlreichen Gäste in den vier Sprachen Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch. Treffend würdigte er die Feier als Erklärung der vertieften Zusammenarbeit unter den Ländern, durch die der Kolumbansweg angelegt werden konnte, angefangen im Norden Irlands und endend in Bobbio, Italien. Dr. Cornel Dora, Stiftsbibliothekar und Vereins-Vicepräsident, wies auf die reiche Sammlung der Kolumbans Handschriften im Kloster St. Gallen hin. Aus der Sicht des Seelsorgers würdigte Bischof Markus Büchel den Kolumbansweg und die Charta als einen weiteren Ausdruck des Verbindenden, das vom christlichen Glauben auf Europa ausgehen will.

Die Charta selber versteht sich als das Instrument, mit der Bildung des Weges die Erinnerung an Kolumban und seiner Gefährten zu fördern. Die Charta eröffnet ihren Unterzeichnenden dazu verschiedene Möglichkeiten. Einerseits lädt sie ein, den Weg vom Kloster Bangor in Irlands Norden bis nach Bobbio, Italien, als geschlossenen und gekennzeichneten Weg zu bilden. Dann erwähnt sie kulturelle Aktivitäten, welche die Auseinandersetzung mit dem Kolumbansweg vertiefen helfen. Hier ist unser Verein Jakobsweg Graubünden mit Wanderungen auf dem Kolumbansweg und mit thematischen Beiträgen dazu aktiv. Die Charta weiss um die Ebene der Wissenschaft, welche die Erforschung des Erbes von Kolumban mit sich bringt. Sie nennt den Geist der Offenheit und der Versöhnung, die untrennbar zur Erinnerung an Kolumban gehören. Schliesslich soll das Erbe Kolumbans durch die Verstärkung des Kontaktes unter europäischen, regionalen und lokalen Institutionen gefördert sein. Unser Verein war eingeladen, die Charta mit zu unterzeichnen. Das verstand ich, der ich meine Unterschrift unter die Charta setzen durfte, doch als eine grosse Ehre. Sie sei hier herzlich verdankt.

Auf die Unterzeichnung der Charta folgten übersichtsweise Tätigkeitsberichte aus den verschiedenen, vertretenen. Sie zeigten die Schritte auf, mit denen entlang der erforschten und bereits umgesetzten Wegführung und der historischen Überlieferung am grossen, europäisch bedeutsamen Projekt des Kolumbansweges gearbeitet wird. Nach der Feier waren alle Gäste zu einem Apéro mit St. Galler Bratwurst geladen. Die Unterzeichnung der Charta selber fand im Rahmen von gehltvollen, für die ausländischen Gäste passend gestalteten, fünf Columbans Days statt.

Der ganze Text der Kolumban Partnerschafts-Charta findet sich bei den nachfolgenden Bildern. Heiner Nidecker