Jugendpilgertag am 28.9.24 – Ohne Ziel ist auch der Weg egal
Drei Jugendliche liefen mit Claudio Föhn am vergangenen Samstag von Disentis nach Sedrun. Für die gut 10 Kilometer waren rund 12`000 Schritte notwendig. Die Gruppe zerteilte die Aufgabe und tat nur einen Schritt nach dem anderen. Die erste Frage, mit der sich die Teilnehmenden beschäftigte war: Wo liegt dein Fokus im Alltag? Für was, wendest du wie viel Zeit auf? Beim ersten Halt wurde dann besprochen, dass viel Zeit schon determiniert ist, mit Essen, Schlafen, Schule, Training, Lernen und so weiter. Die noch verfügbare Zeit ist somit kostbar und oft, wird sie unbedacht ausgegeben. Beim weiter Gehen stellte sich somit die Frage, was ist wichtig im Leben?
Ein weiterer Halt bot die Gelegenheit zu visualisieren mit was das Leben gefüllt wird. Unterschiedlich grosse Steine symbolisieren Dinge, mit denen wir uns im Leben beschäftigen: Gesundheit, Sport, Lernen, Familie und Freunde sowie Zeit auf Social Media. Je grösser der Stein um so wichtiger. Nun wurde ein Glass mit Sand gefüllt. Sand steht für unwichtige Dinge, die kurzfristige Belohnungen auslösen, bekanntes Beispiel: Social Media. Schnell war klar, wenn mein Leben (das Glass) mit Sand gefüllt ist, hat es keinen Platz mehr für die wichtigen Dinge, wie Familie und Freunde, Lernen oder Gesundheit. Beim zweiten Versuch wurde das Glass mit wichtigen Dingen zuerst befüllt und es fanden, wichtige Dinge (grosse Steine), ergänzende Dinge wie Sport (mittlere Steine) genügend Platz. Darüber hinaus hatte es sogar noch Platz für Sand, so kommt auch das kurzfristige Vergnügen nicht zu kurz. Nun nahm die Gruppe die Frage mit: Was ist mein Ziel im Leben (oder für die nächsten Wochen, Monate, Jahre)?
Für die Mittagsrast fand sich ein schöne Grillstelle mit Tisch und Segeltuch. Sanfter Regen und Sonne wechselten sich stetig ab und die Teilnehmenden labten sich am mitgebrachten Essen. Anschliessend teilte jeder seine Ziele mit und rasch kam die Frage auf, wie diese erreicht werden können. Denn Verlierer und Gewinner haben oft dieselben Ziele. Wo liegt also der Unterschied? Ein entscheidender Teil der Lösung sind die Gewohnheiten. Wie können wir positive Gewohnheiten schaffen. Eine patentes Vorgehen bietet hier die 1% Methode. Wenig und regelmässig, hilft mehr als selten und viel. Es gilt also eine Umgebung zu schaffen die es ermöglicht zum Beispiel täglich zwei Minuten zu lernen. Zwei Minuten zu lernen, scheint unsinnig. Zwei Minuten sind jedoch mehr als nichts zu lernen. Gehören die zwei Minuten zur erstmal zur täglichen Gewohnheit, kann diese um 1% gesteigert werden, ergo 2 Minuten und 1,2 Sekunden. Klingt etwas absurd, ist jedoch äusserst effektiv. Den wer zwei Minuten lernen kann, schafft auch eine Sekunde mehr. Steigert man nun den Zeitraum täglich um 1%, wirkt der berühmte Zinseszinseffekt und nach 100 Tagen lernt man bereits über fünf Minuten und hat Total über fünf Stunden mit lernen verbracht. Zwei Minuten ist somit definitiv mehr als nichts. Diese Logik kann auf alles angewendet werden, was man erreichen möchte. Mehr lesen, mehr sport, gesünder Essen, Kontakte pflegen und so weiter.
Bald waren die 12‘000 Schritte erfüllt und die Gruppe stand am Bahnhof Sedrun. Hier war noch eine letzte Aufgaben übrig. Mittels eines online Dienstes sendete sich jeder Teilnehmende eine E-Mail in die Zukunft. Inhalt der Nachricht sind die heute gesetzten Ziele. Drei Jugendliche bekommen nun am 28. Dezember 24 eine E-Mail von ihrem vergangenen Ich, in der sie sich selbst fragen: Haben wir unsere Ziele erreicht?
Claudio Föhn